Vegane Produkte in Schweden im Supermarkt. Preise und Auswahl in Schweden
“Jag är vegan!” –“Ich bin vegan!” Ein Satz, der in Schweden nicht allzu selten fallen sollte. Schließlich verzichten laut Recherchen des Vegan World Magazin etwa vier Prozent der Schwedinnen und Schweden in ihrem Alltag gänzlich auf tierische Produkte. Zusammen mit den Vegetarier*innen machen sie sogar rund ein Zehntel der schwedischen Bevölkerung aus. Auch wenn dir zu Schweden wahrscheinlich eher Ikea, Bullerbü, Abba und Mittsommernacht als Veganismus in den Sinn kommt, ist das skandinavische Land wie in vielen anderen Punkten auch in diesem Bezug fortschrittlicher Vorreiter.
Dabei erhält derzeit der nächste schwedische Star Einzug in viele Supermarktketten weltweit: Die Rede ist von Hafermilch-Hersteller Oatly. Sicherlich hast du sie auch schon einmal in einem deutschen Supermarkt oder Café gesichtet, besonders die “Barista”-Edition ist sehr beliebt (man könnte schon fast von einem regelrechten Hype sprechen). Die Erfolgsstory begann im Jahr 1994 an der schwedischen Universität Lund. Inzwischen hat Oatly bereits zwei Petitionen ins Leben gerufen: eine, die die gesetzliche Kennzeichnung von CO2-Äquivalenten auf Lebensmitteln fordert und eine zweite, welche die Zensur durch die Milchlobby (Änderungsantrag 171 des Europäischen Parlaments) erfolgreich verhinderte.
Kein Wunder, dass man in Schweden also überall – selbst in den kleinen Convenience-Stores von 7-Eleven und Pressbyrån – auf Oatly stößt. Neben verschiedenen “Milch”-Sorten produziert das Unternehmen auch Alternativen zu Joghurt, Sahne, Brotaufstrichen und Eis – alles auf Haferbasis. Diese findest du in allen großen und kleinen Supermärkten in Schweden wie Lidl, ICA, ICA Maxi, Coop oder Willys. Und à propos Eis: An den meisten schwedischen Kiosken findet sich mindestens eine vegane Option, wie zum Beispiel ein Eishörnchen mit Caramel-Toffee- oder Vanille-Geschmack von Choice (früher Swedish Glace), die veganen Sorten von Magnum (Classic, Almond und Sea Salt Caramel), die vielen veganen Geschmäcker von Ben & Jerry’s oder zeitlose Klassiker wie das Capri-Eis und die Bio-veganen Solero-Sorten.
Eine Tasse Kaffee mit Hafermilch genießt sich in Schweden übrigens am besten in Begleitung von Kanelbullar. Die typisch skandinavischen Zimtschnecken sind hier nämlich oft, wenn nicht meistens vegan und lassen sich idealerweise während einer Fika, der in Schweden üblichen und weit verbreiteten Kaffeepause, verzehren. Während sich das süße Gebäck im Supermarkt schnell auf unerwünschte Zutaten wie Milch oder Ei checken lässt, hilft im Café nur eine freundliche Nachfrage.
Auch wenn die Fast-Food-Riesen McDonald’s und Burger King in Schweden erfreulicherweise einige vegane Optionen im Angebot haben, empfehlen wir dir lieber einen Abstecher zu der schwedischen Variante: Max Burgers. Die 1968 im lappländischen Gällivare gegründete Burger-Kette ist mit 139 Restaurants die zweitgrößte Fast-Food-Kette Schwedens. Weitere Filialen gibt es in Polen, Norwegen, Dänemark und Ägypten. Unter dem Namen “Green-familjen” (Grüne Familie) bietet Max Burgers verschiedene und vielfältige vegane und vegetarische Burgerkreationen mit “Plant Beef” oder “No Chicken”, Salat-Bowls und Veggie-Nuggets an. Dabei sind die veganen Varianten stets gekennzeichnet und die Standard-Mayo kann gegen eine eifreie Option getauscht werden. Zum Nachtisch stehen diverse vegane Milkshakes sowie die “Lyxshakes” genannten Premium-Shakes auf Kokosmilchbasis zur Auswahl. Zum Kaffee gibt’s auf Wunsch natürlich wie immer Hafermilch.
Was richtig nice bei Max Burgers ist: Im Menü wird transparent der entsprechende CO2-Fußabdruck des ausgewählten Produkts angezeigt. Verursacht beispielsweise der “Dubbel Original Plant Beef” 0,8 Kilogramm CO2-Äquivalente, schlägt der vergleichbare nicht-vegetarische “Dubbel Originalburgare” mit satten 4,1 Kilogramm zu Buche. Dazu passend kompensiert das Unternehmen seit 2018 die verursachten Treibhausgasemissionen durch Aufforstung zu 110 Prozent. Und noch ein Funfact: Laut eigenen Angaben besitzt die Filiale in Visby auf der Insel Gotland den weltweit ersten Bike-in, ein Drive-in für Fahrräder. In einigen Supermärkten gibt es die Burgerpatties von Max Burgers übrigens auch als Tiefkühlware zu kaufen.
Diese Auswahl findest du im Willys Supermarkt
Bezahlen in Schweden
In Schweden nutzt man nur noch selten Bargeld. Kreditkarten und mobile Zahlungsdienste wie Swish. Nahezu jedes Produkt und jede Dienstleistung zahlst du in Schweden bargeldlos mit der Karte oder dem Handy. Da Swish allerdings nur sehr schwierig als Ausländer zu bekommen ist, begrenzt sich deine Möglichkeit zu bezahlen auf die Kreditkarte. Die deutsche EC-Karte funktioniert in Schweden zwar oft (nicht immer), hier zahlst du aber bei jeder Nutzung eine Gebühr, abhängig von deiner Bank. Das beginnt beim Aufschlag auf den Umrechnungskurs und endet bei einer 5€-Gebühr pro Zahlung. Schau dir vorher also unbedingt die Konditionen deiner Bank bei einer Zahlung in Schwedische Kronen an, um eine böse Überraschung zu vermeiden. Alternativ kannst du dir vor der Reise auch eine Kreditkarte besorgen oder ein Fintech-Konto wie bunq, N26 oder Revolut eröffnen und damit bezahlen, denn ApplePay sowie GooglePay funktionieren in Schweden problemlos. Diese Konten sind kostenfrei und auch die Zahlung in Schwedischen Kroenen ist kostenfrei möglich. Egal ob du also dein Auto voll tankst oder nur zwei Brötchen holst, deine Kreditkarte oder dein Handy solltest du immer dabei haben.
Schweden bietet eine Vielzahl an veganen und vegetarischen Restaurants, die die Herzen von Pflanzenliebhabern höher schlagen lassen. Egal, ob du dich schon immer rein pflanzlich ernährst oder einfach nur neugierig auf neue kulinarische Erfahrungen bist, Schweden hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Sogar in den meisten nicht rein veggie Restaurants findest du heutzutage eine gute Auswahl an veganen Gerichten auf den Speisekarten.
Wenn du auf der Suche nach außergewöhnlichen kulinarischen Erlebnissen bist, gibt es einige Restaurants in Schweden, die besonders empfehlenswert sind. Hier sind einige unserer Top-Empfehlungen:
Vegan in Schweden
Wer in Schweden vegan lebt oder reist, wird schnell feststellen: Das Land ist insgesamt sehr gut auf pflanzliche Ernährung eingestellt, auch wenn sich die Auswahl in manchen Bereichen etwas von Deutschland unterscheidet. Besonders positiv ist die deutliche Kennzeichnung in Supermärkten – mit Begriffen wie “växtbaserat” (pflanzenbasiert) oder “vegansk” (vegan) lässt sich schnell erkennen, welche Produkte geeignet sind. Dennoch ist Vorsicht geboten: Der Begriff “vego” steht nicht immer für rein vegane Lebensmittel, sondern kann auch vegetarische Produkte einschließen. Ein kurzer Blick auf die Zutatenliste lohnt sich also.
Supermärkte und Einkauf
Auch in den Supermärkten bekommst du viele vegane Produkte. Sobwohl Basics wie Brot, Obst und Gemüse, aber auch vegane Alternativen wie Fleischersatz oder vegane Käsesorten.
Außerdem Snacks und vegane Frühstückscerealien sowie Milchalternativen wie Sojamilch, Hafermilch oder Mandelmilch. Die großen Ketten wie ICA, Coop (insbesondere “Stora Coop” oder “Maxi ICA”) oder Lidl sind die besten Anlaufstellen für vegane Produkte. Dort gibt es ein breites Angebot an Milchalternativen – allen voran Oatly, die in Schweden beheimatet sind und mit einer enormen Produktvielfalt aufwarten: von klassischem Haferdrink über Barista-Versionen bis hin zu Joghurts, Kochcremes und sogar Eis. Auch Alpro und Oddly Good (eine finnische Marke) sind stark vertreten und bieten viele Sorten pflanzlichen Joghurts und Quark.
Im Bereich Fleisch- und Wurstalternativen ist das Sortiment etwas weniger breit als in Deutschland (was aber nicht verwunderlich ist, weil Deutschland bei veganen Produkten wirklich ganz weit vorne mitspielt). Marken wie Anamma (Hack, Schnitzel, Bällchen) oder Quorn (teilweise vegan, teilweise nur vegetarisch – unbedingt auf die Verpackung achten, oft ist Käse drin) sind weit verbreitet. Besonders empfehlenswert sind Produkte von Peas of Heaven, die mittlerweile nicht nur in Schweden, sondern auch in deutschen Supermärkten erhältlich sind. Die veganen Chorizos oder Hotdogs sind echte Highlights und sogar in Convenience-Stores wie 7-Eleven oder Pressbyrån verfügbar – perfekt für einen schnellen Snack unterwegs. Wir hatten bei 7/11 teilweise sogar vegane HotDogs bekommen, allerdings nur als saisonales Angebot.

Ein weiteres typisch schwedisches Produkt ist der vegane “Tofuröra Skagen”, eine pflanzliche Variante des beliebten Meeresfrüchte-Salats, die man beispielsweise bei ICA findet. Auch veganer „Kaviar“ aus der Tube – eine Spezialität, die in Schweden sehr verbreitet ist – ist erhältlich. Hier muss man allerdings genau hinschauen, da es ihn sowohl in veganer als auch in nicht-veganer Variante gibt.
Ein kleiner Tipp für die Küche zu Hause: Viele Veganer:innen in Schweden schwören auf die Pilzbrühwürfel von Knorr, die sich hervorragend zum Verfeinern von Soßen oder für die Zubereitung von Sojagranulat eignen und für ein kräftiges Umami sorgen.
Unterschiede zu Deutschland
Im direkten Vergleich zu Deutschland fällt uns vor allem auf auf, dass die Auswahl an veganem Käse ist in Schweden kleiner, während das Angebot an Milchalternativen und pflanzlichen Joghurts deutlich größer ist. Auch die Produktvielfalt bei Oatly ist ein klarer Pluspunkt. Vegane Wurst und Aufschnitt gibt es inzwischen vermehrt, aber noch nicht in der Breite, die man aus deutschen Supermärkten kennt.
Auf der anderen Seite punktet Schweden mit einigen landestypischen Spezialitäten, die man in Deutschland kaum findet – wie Tofuröra Skagen oder veganen Kaviar. Wir haben da natürlich andere Marken, die ähnlich schmecken. Auch die Verfügbarkeit von Snacks unterwegs (z. B. Hotdogs mit Peas-of-Heaven-Würstchen an Tankstellen oder in Kiosks) macht das vegane Leben unterwegs einfach.
Fazit
Vegan in Schweden zu leben oder zu reisen ist insgesamt unkompliziert. Mit klaren Kennzeichnungen, einem großen Angebot in Supermärkten und immer mehr pflanzlichen Optionen auch in Restaurants und Fast-Food-Ketten ist man gut versorgt. Wer allerdings viel Wert auf Käse-Alternativen legt, könnte die deutsche Vielfalt vermissen. Dafür bietet Schweden spannende Eigenheiten wie vegane Fischalternativen, ein großes Hafermilch-Sortiment und landestypische Produkte, die es zu entdecken lohnt.
Vegane und vegetarische Restaurants in Schweden
Schweden bietet eine Vielzahl an veganen und vegetarischen Restaurants und auch in den meisten anderen Restaurants wirst du vegane Gerichte finden. Einige Restaurants sind allerdings besonders empfehlenswert und die möchten wir dir nachfolgend auflisten.

Anschrift: Hornsgatan 149, 117 34 Stockholm (Schweden)

Anschrift: Hornsgatan 149, Hornstull, 11734 Stockholm (Schweden)

Anschrift: Fridhemsgatan 3, 11240 Stockholm (Schweden)

Anschrift: Fjällgatan 23, 116 28 Stockholm (Schweden)

Anschrift: Långholmsgatan 11, 11733 Stockholm (Schweden)

Anschrift: Järnvägsgatan 25, 252 24 Helsingborg (Schweden)

Anschrift: Storgatan 26, 392 32 Kalmar (Schweden)

Anschrift: Norra Fogdelyckegatan 33, 374 38 Karlshamn (Schweden)

Anschrift: Bredgatan 2, 222 21 Lund (Schweden)